Dem Menschen in seiner Komplexität, in seiner Körperlichkeit, seiner Seele und seiner Zerbrechlichkeit galt Gabriela Nepo-Stieldorf ihr vorrangiges Interesse. Dies hatte letztendlich den Durchbruch zur plastischen, keramischen Bildhauerei zur Folge. Die skulpturale Umsetzung verlangt eine genaue Kenntniss der Anatomie, sowie die technische Sicherheit mit dem archaischen Material, dem Ton – ein ebenso faszinierender, wie schwierig zu handhabender Stoff. Dem schöpferischen Vorgang beim „Begreifen“ der erdigen Masse, dem Kneten, dem tastenden Suchen nach dem Rhythmus von Wölbung und Vertiefung steht der unbeherrschbare Moment des härtenden Feuers gegenüber. Damit tritt der Moment des Zufalls hinzu.
In der Galerie Unterlechner sind neben Stelen aus Steinzeug, in eine Gartenumgebung gestellt, vorrangig die Hülle des menschlichen Körpers ausgestellt, sei es im archaischem Steinzeug oder im transparenten, leuchtenden Plexiglas. Diese vermittelnden Hüllen können zu einem gefängnisgleichem Käfig, aber auch ein offenes Tor der Befreiung zu sich selbst werden.
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