Günter Lierschof widmet sich seit 2007 den Künsten des Wortes. Sie nehmen ihn in ihren Bann, er malte seitdem keine Bilder mehr. Die Galerie Unterlechner hat nun die einmalige Gelegenheit, seine letzte Bildserie aus dem Jahre 2007, die damals großteils im Kloster Fiecht ausgestellt war, zu präsentieren. Diese Serie handelt von kleinen Städten im deutschsprachigem Raum, die von Menschen aus Afrika belebt werden. 2007 konnte mit diesen Arbeiten sehr wenige etwas anfangen, doch heute hat die Wirklichkeit die damalige Vision des Künstlers eingeholt. 2015 erreichte die Flüchtlingswelle ihren Höhepunkt, die Bilder bekamen einen Realitätsbezug, den vorher niemand so vermutet hätte.
Lierschofs arbeiten in Öl auf Leinwand zeigen Plätze von Kleinstädten mit Afrikanern. Einheimische erscheinen, wenn überhaupt, im Hintergrund. Im Zentrum stehen manchmal Statuen von göttlichen,afrikanischen Sängern oder von Madonnen. Vor der Schwazer Pfarrkirche drohen wilde Hunde schwebenden, alleinerziehenden Müttern, die in ihren Armen farbige Babies halten. Hirsche und Zebras tummeln sich in der Schwazer Pfarrkirche, eine Pieta zeigt eine weiße Madonna mit einem farbigen Jesus. Lierschofs afrikanische Vision von 2007 hält nun, in unserer Gegenwart Einzug in unseren Städten und auch in der christlichen Religion.