Der Gitarrist Wolfi Mayr, ein Ausnahmetalent in der Tiroler Musikszene, ein Jazz-Blues-Unikat, spielt sich selbst oder interpretiert auf seine unverwechselbare Art. Jedes Konzert ist anders, neu, mit hohem Anteil an Improvisation. Diese Erfahrung konnte auch viel Publikum in der Galerie Unterlechner machen – Wolfi MAYR improvisierte, völlig überraschend, allein mit dem Bassisten Jürgen NAWRATIL, da der Schlagzeuger unmittelbar vor dem Soundcheck wegen Grippe ausfallen mußte. Diese reduzierte Besetzung war umso interessanter, da die Virtuosität beider Musiker direkter, da unbegleitet von Schlagzeugrhythmen, voll zur Geltung kam. Wenn es auch für Jürgen NAWRATIL mit seinen beiden E-Bässen den Rhythmus zu übernehmen galt, konnte auch er in vielen Passagen des Konzerts die begeisterten Zuhörer auch mit subtilen, spannungsreichen Improvisationen überzeugen.
Ungestüm reißt der Star des Abends, Wolfi MAYR, an den Saiten, lässt sie jammern, stöhnen. Dann wieder wechselt ein versöhnliches, sanftes Darüberstreichen mit weichen, provozierend langsamen Melodien, um erneut in eine wilde Jagd über das gesamte Griffbrett seiner Gitarre zu münden. Auch sein emotionsreicher Gesang und die virtuosen Mundharmonika-Einlagen ließen seine Jahre in New Orleans wieder aufleben. Durch seinen Charme und seine Leidenschaft zur Musik lässt er den erdigen, traditionellen Blues weiterleben.
Wolfi MAYR – Gesang, Gitarre, Harp, Jürgen NAVRATIL – E-Bass. Die beiden Tiroler Musiker konnten durch die spontan entstandene, neue Situation total überzeugen, sie bescherten ein spannungsgeladenes Jazzevent. Die Stimmung war dementsprechend, denn die Galerie Unterlechner war bis auf den letzten Platz mit Begeisterung gefüllt.