GU 23.01.2012 – 15.04.2012 – Strichansich(t) und Metallgeschrei

Metallgeschrei – Klang und Graphik im Dialog

Veranstaltung - MetallgeschreiStrichansich(t), die neue Ausstellung der Galerie Unterlechner wurde am 23. Jänner auf ganz besondere Weise eröffnet. Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader, die sich bei der Eröffnung als Schwazerin outete, konnte zwei herausragende Künstler begrüssen und lobte das „Schwazer Kunsturgestein“ Hansjörg Unterlechner für seine Verdienste um die Kunstszene in Schwaz. „Besonders beeindruckt bin ich von dem Raum, der der modernen Kunst hier geboten wird.“, meinte Palfrader und bezog sich dabei auf die weitläufigen Räumlichkeiten in der Galerie Unterlechner. Gemeinsam mit dem zahlreich erschienenen Publikum verfolgte die Landesrätin den Dialog „Metallgeschrei“. Johannes Haider, Gründer der NN-Fabrik in Oslip bearbeitete coram publico Kupferplatten, aus denen später seine markanten Druckgraphiken entstehen. Begleitet und inspiriert wurde er dabei von dem renommierten Komponisten und Bassisten Philipp Moll, einem Künstler mit Schwazer Wurzeln.

„Die Idee einer Zusammenarbeit mit Johannes Haider kam sehr kurzfristig zustande und war demnach in der Realisierung von spontanen Elementen geprägt. In der kurzen Zeit, die wir hatten, um uns aufeinander einzustellen, kamen wir rasch auf eine gemeinsame Sprache, also auf die konkrete Umsetzung seiner rhythmischen Geräusche in Kombination mit meinen Recherchen im Bereich der Tieffrequenzen. Wichtig war aus meiner Perspektive, Johannes Haider einerseits in Sicherheit zu wiegen, daß er sich also auf mich aus künstlerischer Sicht verlassen konnte, um ihn aber schon im nächsten Moment wieder aus der Reserve zu locken. So entstand ein Spannungsbogen, der sich von Beginn bis zum Ende der Performance hindurchzog und uns und den Anwesenden eine spannende halbe Stunde bescherte.“, so Moll.

Auch für Johannes Haider war die Session mit Philipp Moll Neuland. „Bisher entstanden die Kupferplatten mit Orgel-, und Klaviermusik. Die wilden und tiefen Improvisationen, die elektronischen Elemente und die sonoren Bassfrequenzen ergeben eine ganz eigene Stimmung. Im Raum ebenso, wie zwischen mir und dem Musiker. Aus dieser Spannung lässt sich enormes kreatives Potential schöpfen.“, ist Johannes Haider überzeugt. 

Ergebnis der Arbeit ist eine Radierung „Edition Unterlechner“, die in einer Auflage von 23 Stück erhältlich sein wird. 

Die Ausstellung selbst widmet sich – wie der Name bereits offenbart – dem Strich. Was einfache Striche künstlerisch zu leisten im Stande sind zeigen neben den Arbeiten (Öl, Farbstiftzeichnungen und Radierungen) von Johannes Haider auch Werke von Sol Lewitt (USA), Adolf Frohner, Markus Prachensky und Arnulf Rainer (alle Österreich) oder Carlo Pizzichini (Italien).

GU 23.09.2011 – 15.01.2012 – Popart einst und jetzt

Ein Versuch, die klassische Pop Art Amerikas und die neuen Realisten Europas in zeitgenössischen Arbeiten von nahezu unbekannten Künstlern aus Mitteleuropa gegenüber zu stellen.

Ausstellung - Popart einst und jetztDie serielle Vermarktung eines Andy Warhols (Campbell‘s Soups, Marylin Monroe) findet sich wieder in den Serien von Kohle-Portraits „Leticias“ von Frank Kindermann oder bei den Acryl-Kopfvariationen von Peer Woldrich.

Roy Lichtenstein begegnet man in Comics von Andi Holzknecht („David Hasselhoff finds Pablos Palette“) und in den Siebdrucken auf Tüten von Thitz (Bagstreet, Mädchen mit Banane). Die Velvet Banane Andy Warhols im gesamten Œuvre von Thomas Baumgärtel (Bananendruckserie, Eurobanane, Bananenberg…).

Alltagsgegenstände von Robert Rauschenberg und James Rosenquist  tauchen wieder auf bei Günter Beiers hyperrealistischen Luftballons (Sykerherzen), den plastischen Arbeiten von Pavel Schmidt (Gesprengter Gartenzwerg) und Andi Holzknechts Hammer („Do it yourself“). Aber auch bei Serigrafien von Peter Aeschbacher (Cafe, The Blues), die eine weitere gemeinsame Klammer zeigen, das geschriebene Wort.

Hier sind als klassische Beispiele Robert Indiana mit seinem Siebdruck „Picasso“ und Ben Vautier mit seinen Serigraphien (Ich bin farbenblind, Ich bin wie ich bin….) vertreten. Der Bogen spannt sich weiter zu Clemens Reichard mit seinen Arbeiten in Öl (Highway Patrolman, Dörshafnarhreppur, Urdenfürggli….), und zu Andi Holzknecht mit den Phosphor-Arbeiten, dem Fusionsdrink und seinem „Shadow“.

Eine Spielart der neuen Realisten zeigt Daniel Spoerris „ Eat Art“ mit seiner Serigraphie auf Stoff (Der Zigarrenstummel von Marcel Duchamps). Dazu Zeitgenössisches von Andrea Holzinger (Besteck, Eierschwammerl und Bonbons) und ein Lehrplakat „Pilze“ von Patrick Baumüller.

Exponate von Arman, Christo, Erro, Mimmo Rotella und Tom Wesselmann ergänzen die Ausstellung in der Galerie Unterlechner und runden diese ab.

GU 23.05.2011 – 15.09.2011 – Spielarten des Photorealismus

Ausstellung - Spielarten des Photorealismus