GU 23.03.2014 – 15.09.2014 – Skulptur & Tafelbild, die 3. Dimension begreifen

Die Galerie Unterlechner zeigt eine besonders interessante Ausstellung mit ungewöhnlicher Zielsetzung. Das TAFELBILD in seinen zwei Dimensionen ist leichter zu erfassen als die SKULPTUR. Sie bringt uns in die dritte Dimension, die in ihrer Räumlichkeit wesentlich schwerer zu begreifen ist. Die Ausstellung möchte beide Dimensionen in Beziehung zueinander bringen. Ein Tafelbild als Hintergrund kann zum Beispiel die räumliche Wirkung einer Skulptur steigern, auch kann umgekehrt die Räumlichkeit der Skulptur eine zweidimensionale Arbeit erhöhen. Diese Wechselbeziehungen gilt es zu durchleuchten und darzustellen. Die bewußte Kombination von Skulptur und Tafelbild will versuchen, das Dreidimensionale der  Skulptur erlebbarer und begreifbarer zu machen. Das haptische und räumliche „Begreifen“ ist das vorrangige Thema dieser Ausstellung.

Zu sehen sind SKULPTUREN aus Serpentin, Marmor, Sandstein, Bronze, Eisen, Holz, Steinzeug und Plexiglas von Gernot ‚Ehrsam, Alfred Hrdlicka, Anna Elisabeth Larcher-Mathà, Gabriela Nepo-Stieldorf, Alois Schild, Toni Unterlechner und Wolfgang Völker.

Dazu im Kontext TAFELBILDER in den Techniken Öl, Acryl, Schichtaquarell, Kohle, Tusche, Buntstift Graphit, Monotypie, Lithografie und Radierung von Siegfried Anzinger, Karin Astl, Marc Chagall, Gerhard Diem, Johannes Haider, Maria Henn, Sol Lewitt, Pablo Picasso, Santoni, Hubert Scheibl und Walter Schmögner.

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GU 23.09.2013 – 11.01.2014 – Picasso & die Druckgrafik Europas

Joan Miro, Farblithografie, Le lezard aux plumes d ór, 1967, 35x50cmDie Galerie Unterlechner zeigt wieder einmal eine Ausstellung mit Druckgrafik. Dieses Mal von europäischen Künstlern, neben Hochberühmten auch weniger Bekannte,  jeder auf seine Weise herausragend und spannungsgeladen. Es werden Druckgrafiken aus dem Schaffen Picassos, Blätter aus der Suite Vollard und aus Toros y Toreros, anderen europäischen Künstlern gegenübergestellt. Es sind einderseits direkte Einflüße Picassos erkennbar, andererseits beeinflußen andere Künstler wiederum Picasso und sich gegenseitig.

Es ist Joan Miro mit späteren Arbeiten vertreten, Sandro Chia mit Serigrafien in farbintensiven Formen, Klassisches und auch beeinflußtes von Penk, einige Beispiele von Leger, Braque, Toulous-Lautrec, Chagall, Arp und Matta für wechselseitige Beeinflußung. Weiters Radierungen von Baselitz, Serigrafien von Arman und Daniel Spoerri, wie das berühmte Zimmer 13, Ceccobelli, und Mauro Salvi aus Italien. Der Bogen spannt sich weiter von Rene Magritte, Antoni Tapies, Jannis Kounellis über Francis Bacon und Nina Urlichs bis zu Uta Zaumseil mit raffinierten Holzschnitten in ausgefeilter Technik. Eine seltene Gelegenheit, Arbeiten von so zahlreichen „Internationalen“ bewundern zu können.

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GB 01.06.2013 – 31.03.2014 – Andrea Holzinger, Ölmalerei bis 2013

Andrea Holzinger - Gilfert 2007, Öl-LW 100x110cm

Andrea Holzinger – Gilfert 2007, Öl-LW 100x110cm

Galerie am Berg / Grafenast: 01..06.2013 bis 31.03.2014 verlängert

Nach einer sehr erfolgreichen Ausstellung „Bergbilder“ in der Galerie am Berg im Sommer 2002 sind wieder zahlreiche neue Bergbilder in dieser Ausstellung zu sehen. Es sind neben Arbeiten aus der näheren Umgebung(Kellerjoch, Patscherkofel, Serles, Habicht…) diesesmal auch allgemeine Gletscherdarstellungen in sehr kühner Farbigkeit, sowie Szenen der Bergsteiger im Kampf mit den Elementen im Himalaya ausgestellt. Kleinformatige Arbeiten mit Alltagsszenen, manche vierteilig konzipiert, ergänzen die one-woman-show. Allen Arbeiten gemeinsam ist der unverkennbare „Holzinger-Übergang von Schärfe zu Unschärfe und die Frische und Leuchtkraft der „Holzinger-Farben“. Wiederum haben Berge, Himmel, Schnee und Wolken, also Landschaft, es Holzingers charakteristischen, schnellen Festhaltedrang angetan.

 

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Drehbilder 360°

 

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GB 10.07.2014 – 02.11.2014 – Das 20X20 Format in Grafenast

Galerie am Berg / Grafenast: 10..07.2014 bis 02.11.2014, täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr.

Nach einer sehr erfolgreichen Ausstellung das kleine Format in der Galerie Unterlechner ist das attraktive Format 20x20cm in Grafenast erweitert worden, neue Künstler und neue Technikenkamen dazu. Josef Ebnöther, O.T., Mischtechnik auf Papier, 20x20cm

 

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GU 23.06.2013 – 16.09.2013 – Heinz Lechner, Fotografie

Heinz Lechner - Selbstportrait, Grafenast, 2012, Fotografie, 27,2x20,4cm

Heinz Lechner – Selbstportrait, Grafenast, 2012, Fotografie, 27,2×20,4cm

Farbfotografie, Reflektionen & Selbstportraits (New York, Arizona, Schwaz)

Ich habe ein neues Kapitel in der Galerie Unterlechner aufgeschlagen, die FOTOGRAFIE. Und gleich was ganz Besonderes – der in New York äußerst erfolgreiche Künstler HEINZ LECHNER stammt ja aus Schwaz, viele seiner ausgestellten Arbeiten entstanden auch in Schwaz. Seine Selbstportraits entstanden vor allem in NewYork, Arizona und Florida.  Echt interessant dabei ist, dass alle seine Fotografien Spiegelungen in  den unterschiedlichsten Versionen sind. Heinz Lechners niedrige Preise für die Schwazer Reflektionen (500,-), die nur für diese Ausstellung gelten, sind sehr verlockend.

Spannende Betrachtungsweisen tun sich auf. Lechners fotografische Arbeiten sind sicher eine bereichernde Auseinandersetzung, die man sich nicht entgehen lassen kann.

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Panorama - GU  23.06.2013 - 16.09.2013 - Heinz Lechner, Fotografie   Panorama - GU  23.06.2013 - 16.09.2013 - Heinz Lechner, Fotografie

GU 23.04.2013 – 08.06.2013 – Wiener Grafik ab 1945

Ausstellung Wiener Grafik ab 1945Ausgewählte Arbeiten von Josef Bramer, Johannes Fessl, Adolf Frohner, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Xenia Hausner, Gottfried Helnwein, Alfred Hrdlicka, Friedensreich Hundertwasser, Wolfgang Hutter, Helmut Kies, Karl Korab, Oskar Kokoschka, Anton Krajnc, Anton Lehmden, Elisabeth Melkonyan, Arnulf Rainer, Birgit Sauer, Monika Steiner und Herwig Zens

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Panorama Galerie Unterlechner   Panorama Galerie Unterlechner

GU 23.11.2012 – 16.02.2013 – Das kleine Format

Das kleine Format.

Ausstellung Das kleine FormatIn Zusammenarbeit mit der Galerie Depelmann, Langenhagen (D)

Acryl, Aquarell, Asphalt, Fotocollage, Fotografie, Gouache, Kreide, Mischtechnik, Öl, Graphit, Aquatinta, Hochdruck, Holzschnitt, Lithografie, Radierung, Serigrafie, jeweils im gleichen Format, 20x20cm.

Dieses Format 20x20cm ist die Klammer der Ausstellung. Großartige Unikate und Grafiken in limitierter Auflage stammen von etablierten Künstlern aus dem deutschsprachigem Raum:

Udo Achterholt (D), Sabine Becker (D), Gabriele Bittner (D), Hein Bohlen (D), Marion Braun (D), Josef Ebnöther (CH), Gina Gass (D), Heinz Göbel (A), Johannes Haider (A), Andreas Kramer (D), Katharina Lichtenscheidt (D), Jürgen Marose (D), Thomas Ritter (D), Tamara Suhr (D), Barbara Szüts (A) und Elke Weickelt (D).

Die KünstlerInnen haben sich der Herausforderung des kleinen Formats gestellt und schon einige Jahre in dieser vorgegebenen Größe gearbeitet. So steht jede der Arbeiten für sich allein. Die erschwinglichen Preise heben aber die Lust, mehrere Arbeiten miteinander zu kombinieren, entweder von demselben, oder auch von verschiedenen Künstlern, oder aber auch in unterschiedlichen Techniken. Es entsteht ein völlig neuer und eigenständiger Kosmos, eine kunstvolle Harmonie, der es ganz gewiss nicht an Spannung mangelt.

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GU 23.10.2012 – 17.11.2012 – Zwischenstation Sehnsucht, Kollektiv Wildwuchs

S E H N S U C H T S – P O S I T I O N E N

Vernissage Zwischenstation Sehnsucht, Kollektiv WildwuchsIm Rahmen des Kunst-Jahresprojektes  „ZWISCHENSTATION SEHNSUCHT“ des Kunstkollektivs WILDWUCHS (Werner F. Richter & Kollektiv, Innsbruck).

SEHNSUCHT ist ein Raum der Möglichkeiten. Es geht hier dabei ums Ausloten, was Sehnsucht für den Menschen bedeutet. Sehnsucht kann aber darüber hinausgehen, wobei dann der Mensch quasi als Zwischenstation zu definieren und zu begreifen ist. Kann Sehnsucht überhaupt heilsam sein oder ist sie nur Flucht?

In der Galerie Unterlechner sind die Ergebnisse und Ereignisse des Symposiums  „Zwischenstation Sehnsucht-Kunst als Heilungsprozess“  vom September 2012 am Hochpillberg in Grafenast aus- und vorgestellt. Die Arbeiten, Objekte, Installationen, sowie Diashows sind von folgenden Künstlern  zu sehen:

Ursula Beiler, James Clay, Nicole Jausz, Doris Knapp, Myriam Kraml, Tom Medicus, Laurin Richter, Werner F. Richter, Gerlinde Richter-Lichtblau, Nora Schöpfer, Rosemarie Sternagl, Antonius Unterlechner und Peer Woldrich.

Kunstsymposium

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GU 23.06.2012 – 15.10.2012 – Maria Henn (D) Künstlerin in residence

Neue Ausstellung in der Galerie Unterlechner in Schwaz

Ausstellung Maria Henn (D) Künstlerin in residenceUnter dem geheimnisvoll verrätselten titel anima / animal / anmalen / animismus zeigt sie werke von Maria Henn, malerin aus berlin, die auch als artist in residence in der galerie zu gast ist und dem besucher direkten einblick in ihre arbeitsweise gewährt.

wir sehen eine sehr intensive, energiegeladene zusammenstellung ihrer malerischen werke aus 15
jahren – quasi eine >best of<-schau, kuratiert vom galeristen dr.H.Unterlechner, der frau Henn bereits
1999 kennen- und schätzen lernte.

in den hellen ruhigen räumen der galerie erleben wir eine sehr faszinierende präsentation hoch aktueller zeitgenössischer kunst, für die man sich zeit nehmen muss. kommt man zudem noch ins gespräch mit frau Henn – deren typus und habitus auf angenehme weise mit ihrer malerei eine schlüssige einheit bildet – dann öffnet und erschließt sich der gewichtige titel schicht um schicht und erweist sich als wirklich treffend.

anima steht für die seele – und in der tat ermöglicht diese malerei tiefe einblicke ins wesensinnere und ist weder verkopft noch ideen-befrachtet, sondern spricht das emotionale zentrum direkt an und entspringt aus spontaneität, improvisation und expressivität. „das Wilde“ in der welt ist in diesen werken anwesend – ob subtil oder sehr deutlich im malerischen gestus und in den verwendeten materialien.

dazu passt animal – das tier : Der stier, der adler, der tiger – jedem widmet die künstlerin Maria Henn eine eigene werkgruppe. es sind mythische, hoch-symbolische kraft- und symbol-, bzw. totem-tiere, die in wahrlich kraftvollen bildern uns „anspringen“ oder „beflügeln“.

das anmalen finden wir im titel der ausstellung – anstelle von nur „malen“- , weil die künstlerin die Leinen-Wand, auf die sie die farben und collagierten materialien dick, pastos, reliefartig auch mit den fingern aufträgt, oft wie den schleier erlebt, der uns von der geistigen welt trennt und den wir – als Medium – sehnsuchts-voll wie einen paravent, raumteiler an-malen mit imaginationen der heimat. 

all das fasst und fokussiert der animismus – der für die frühen archaischen vor-formen der religion und philosophie des menschen steht. seine gesamte belebte und unbelebte erlebniswelt nahm der frühe mensch als“ beseelt “ wahr, als von unsichtbaren geister-wesen erschaffen, getragen und bewohnt. und überall gab es damals schon den besonders „begabten“ menschen und „spezialisten“, der für die gemeinschaft die verbindung zu diesen unergründlichen Mächten und schützenden begleitern herstellte und nutzte.

im spannungs-raum und dialog mit den werken von Maria Henn legt sich der gedanke nahe, dass heute der künsler als der zeitgemäße stellvertreter jener Mittler gesehen werden kann, und die von uns so hoch geehrte Kunst als eine vom homo creator selbst geformte „moderne“ natur-religion erlebt werden kann.

solche assoziationen werden von der künstlerin ausdrücklich und mit einem lausbübischen lächeln begrüßt.

Wolf Vogler Berlin Juni 2012

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GU 23.04.2012 – 15.06.2012 – Na(t)ive Kunst

Ausstellung Na(t)ive KunstWas haben Ibrahimoglu Samataga aus Azerbeijan und Marc Chagall gemeinsam ?  Was verbindet Franz Ringel mit Ursula Schmelzer aus Berlin?  Was eint den wilden Deutschen Felix Samuel Pfefferkorn mit dem kühlen Photorealismus einer Andrea Holzinger?  Und warum werfe ich Gunter Damisch und Figueira Tschale von den Kapverden in einen Topf?

Als Klammer für diese scheinbaren Gegensätze dient die native, beziehungsweise die naive Kunst. 

Native Malerei ist im Allgemeinen definiert als Kunstäußerung von Völkern, die noch eng mit der Natur verbunden sind. Man denkt in erster Linie an Afrika, indianische Kultur oder an Aborigines. Ich möchte diesen Begriff nicht allein auf diese Völker beschränken, sagt doch der englische Begriff „native“ weit mehr als „geboren sein in“, „stammen von“. „native“ steht für Ursprung, und das bezieht sich sich nicht allein auf ursprüngliche, naturverbundene  Völker.

Ursprüngliches existiert auch in allen Ländern Europas, darüber hinaus auch im Ursprung des Lebens, im Rollenspiel der Geschlechter im sozialen, gesellschaftlichen Kontext. Dies schließt natürlich das traditionell Ursprüngliche der Naturvölker nicht aus. 

Naive Malerei hingegen umschreibt größtenteils das Schaffen autodidakter Künstler.  Der Begriff mischt sich daher in der traditionellen Volkskunst sogleich mit nativer Kunst. Mit dem Niedergang der europäischen Volkskunst im 19. Jahrhundert trat die naive Kunst die Nachfolge an. Mit Henry Rousseau wurde die naive Kunst eine feste Größe in der Kunstgeschichte.  Auch in dieser Ausstellung vermischen sich die Begriffe „nativ“ und „naiv“.

Bei traditionell Nativ ist Figueira Tschale ein bedeutsamer Vertreter. Seine europäische Ausbildung zeigt in den wuchtigen Figuren Anklänge an Leger – die Kraft des Afrikanischen kommt ebenso voll zur Geltung. In seinen Themen Liebe, Tod, Entstehung des Lebens, Kinder, Frauenrechte  knüpft er an Ursula Schmelzer, Samataga, Maria Henn, ja sogar an Rembrandt an. Die Figuren in Rembrandts berühmtem Anatomiebild wurden von Figueira direkt übernommen, sein Leichnam ist aber eine Frau auf dem Operationstisch, die von Machos angestarrt wird. Figueira kämpft gegen die Verwendung der Frau als Lustobjekt. Weitere Parallelen finden wir bei Gunter Damisch, sowohl in seinen kosmischen Welten mit Kleinstlebewesen, wie Amöben- der Suche nach dem Ursprung des Lebens, als auch in seiner „afrikanischen“ Radierung „Kopfstehertotem“. Samataga bezieht sich in seiner Arbeit „Afrikanischer Urknall“ auch auf diesen Ursprung, er symbolisiert Afrika mit zwei Terrakotten aus dem Haus der Völker. Auch die naive Arbeit „Dead man“ von Clemens Reichard mit einem roten Kanu im tiefen Blau des Wassers suggeriert Entstehen von Leben.

Traditionell native Kunst findet ihre Fortsetzung bei Zigarren rauchenden Kubanerinnen, in Alltagsszenen aus Karpathos, die eher zur naiven Malerei zu zählen sind, sowie Kunst aus Bali. An die heimischen Künstler fügen sich die streng en face dargestellten Frauen mit stechenden Blicken eines Zeppel-Sperls, der lange in Bali gelebt hat. Sie erinnern an die traditionelle,  religiöse Malerei Balis.

Auch in Russland gibt es Beispiele nativer Malerei, zwei Farblithographien Marc Chagalls und einem über einem Dorf schwebenden Engel Samatagas. Europa ist bei beiden Künstlern natürlich nicht wegzudenken. Chagalls schwebende Figuren dominieren in seiner Arbeit „ Revolution“, die an Naives anknüpft. Das zweite Blatt zeigt Liebende. Die Frau dreht ihr Antlitz dem Beschauer zu, ein Ausdruck großer Emotion. Dies findet sich bei Samataga wieder in seinen Arbeiten  Trauertriptychon und “Die Gesägten“, die mit dem für ihn wichtigen Thema der Unterdrückung wiederum an Figueira Tschale erinnern. (Gesägte sind in Azerbeijan politisch Verfolgte). Gleichsam als Schutz vor Unterdrückung malt Samataga immer wieder Themen wie die Geborgenheit in der Familie, Dorfleben oder Menschen mit Tieren.
Als ureuropäische native Kunst  sind drei Beispiele für diese Ausstellung ausgewählt worden. Urtirolerisches tritt uns im Triptychon „Tiroler Mahl“ von Andrea Holzinger mit einer an Egger-Lienz erinnernden Ausformung der Figuren entgegen. Na(t)ives aus der zu Ende gehenden Donaumonarchie zeigen Miniaturen von Hans Crepaz: „Willkommen in Ischl“ mit einem vertrotteltem Kaiser und „Der österreichische Doppeladler“ mit spezifischen Reichsinsignien (Gamsbart, Apfel und Weinheber). Urdeutsches sollte auch nicht fehlen- die gestische Malerei eines Felix Samuels Pfefferkorn mit seiner Serie „Potatoland“rückt typisch Deutsch-Natives grell ins Licht- Kartoffeln und das Brandenburger Tor in den deutschen Landesfarben. Pfefferkorn war mit Kippenberger, Fetting , Salomone und Immendorf ein Mitstreiter der deutschen Wilden, den Kreis um die Galerie am Moritzplatz in Berlin.

Ein weiteres umfassendes Thema na(t)iver Kunst ist das oben erwähnte Rollenspiel der Geschlechter, hier am markantesten vertreten durch Ursula Schmelzer aus Berlin. Sie greift frei von Zwängen, frech, frivol und mit hintergründigem Humor in den „Kampf“ der Geschlechter ein. Sie fordert das traditionell unterdrückte Bekenntnis der Frauen zu ihrem Geschlecht. Sie scheut hierbei keine tabuisierten Darstellungsformen , bei welchen sich sogleich Paralellen zu Franz Ringels Psychogrammen auftun. Zum selben Thema der unterdrückten Frau reihen sich auch die Arbeiten „Burkas im Spiegel“ von Andreas Holzknecht, „Selbstportrait“ von Judith Zillich, mit einer Häkelarbeit über dem Portrait- und „Eisbecher“ von Maria Henn mit der Rolle der Frau als Dekoration, als Lustobjekt.

Last, but not least noch ein direktes Beispiel zur Ursprünglichkeit, zu na(t)iver Spontanmalerei: ein Großformat von Wolfgang Cappelari und Andreas Holzknecht, das gemeinsam auf Grund von gegenseitig  „empfohlenen“ Themen schnell und spontan entstanden ist.

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