GU 23.01.2018 – 31.03.2018 – Johannes HAIDER – STRICHANSICHTEN

JOHANNES HAIDER, der herausragende Radierer und Zeichner, schuf in Oslip/Burgenland seine NN-fabrik, ein bedeutsames Kunstzentrum mit Druckwerkstatt für bildene Kunst und für experimentelle Literatur, sowie einen ausgedehnten Skulpturengarten – ein Zentrum für eine internationale Künstlerschaft.

Haider konnte sich speziell mit seiner meisterhaften Grafik auch auf dem internationalen Markt gut behaupten. Leider ist er bei einem unglücklich Unfall 2014 allzu früh verstorben. Haider beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit dem Strich an sich und mit Strichen im Kollektiv.Er schuf neben pastos aufgetragenen Ölbildern extrem schwungvolle Zeichnungen mit Buntstiften und Graphit. Die markantesten, besten Ausformungen seiner Strichkunst konnte er in überragenden, oft sehr großformatigen Radierungen erreichen. Es erforderte ein beeindruckendes technisches Können, den Widerstand der schweren Kupferplatten mit viel Krafteinsatz zu überwinden. Er setzt vor allem die Radiertechniken Strichätzung, Kaltnadel, Flächen- und Direktätzung, sowie Aquatinta bei der Bearbeitung der Kupferplatten ein. Es entstehen lyrisch-zarte Linien über kraftvoll-lebendige Striche bis hin zu explosiv-expressiver Grafik. Seine anfänglich unbetitelten, abstrakten Arbeiten wurden später trotz weitgehender Verallgemeinerung durch ganz konkrete Titel zu Abbildern bestimmter Landschaften aus seinem burgenländischen Umfeld. Johannes Haider meinte, dass ein Bild im Künstler bereits angelegt ist, er müsse es nur heben.